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Urlaub mit Gespür Urlaub mit Gespür Erschienen in: esotera 8/1995 (Seite 46-52)

Urlaub mit Gespür

Eine ganzheitliche "Aus-Bildung" von Körper, Geist und Seele ist das Ziel esoterischer Rundreisen. In sensitiven Übungen und Meditationen lernen die Reisenden eine höhere Dimension der bekannten touristischen Sehenswürdigkeiten kennen

Von Ulrich Arndt

Die Spitze des Bergkristalls, den ich in den Fingern halte, berührt fast meine Stirn. Immer deutlicher fühle ich einen sanften Druck - genau dort, wo sich das Stirnchakra befinden soll. „Der Bergkristall dient uns als eine Art Verstärker für das vorher in der Edelstein visualisierte Ziel unserer Gedankenreise", erklärt Jörg Schreiber (38), der esoterische Reiseleiter auf unserer „Magischen Rundreise" durch Zypern. Eine Rundreise, die den Besuch bekannter touristischer Sehenswürdigkeiten mit tieferen, sensitiven Formen der Wahrnehmung verbindet.

Erspüren von EnergienDie Zypern-Reisegruppe beim Erspüren von Energien in den „Königsgräbern" von Paphos

 

Bereits mehrere spezialisierte Reiseveranstalter versuchen, die Idee einer "ganzheitlichen esoterischen Bildungsreise" zu verwirklichen. „Zypern Direkt Reisen" mit seiner „Magischen Zypern-Rundreise" ist einer von ihnen. Unausgesprochen und vielfach unbewußt knüpfen die Reiseanbieter damit wieder an den ursprünglichen spirituellen Kern der „klassischen" Bildungsreise an, wie sie im 18. Jahrhundert entstand - nämlich als eine ganzheitliche „Aus-Bildung" von Körper, Geist und Seele, das Erkennen „höherer" Werte und das Reifen der individuellen Persönlichkeit, für das die äußeren Reiseeindrücke den förderlichen Rahmen bieten. Ganz so, wie es exemplarisch Johann Wolfgang von Goethe in seinen „Wilhelm-Meister"-Romanen und der als Novalis bekannte Georg Philipp Friedrich von Hardenberg in seinem Buch „Heinrich von Ofterdingen" beschrieben haben. Meine esoterische Bildungs-Rundreise führt mich innerhalb einer Woche über die „Insel der Aphrodite", wie Zypern genannt wird. Heute ist der vierte Tag, wie jeden Morgen war unsere Reisegruppe um 9 Uhr mit einem Großtaxi gestartet. Durch Orangenplantagen in denen schwer der süße Duft der Blüten hing, und über spärlich mit Olivenbäumen, Thymian- und Wacholderbüschen bewachsene weiße Kalksteinhügel hinweg haben wir Choirokoitia erreicht - die archäologischen Ausgrabungen einer großen jungsteinzeitlichen Siedlung. Die „äußerliche" Besichtigung des Ruinenfeldes liegt bereits hinter uns, als wir nun versuchen, diese historische Stätte noch durch eine andere Form der Wahrnehmung zu erleben. Das Ziel dieser sensitiven Exkursion ist mehr als außergewöhnlich: Per Gedankenkraft wollen wir eine Brücke weit zurück in die Vergangenheit schlagen, um auf geistigem Wege in die jungsteinzeitliche Siedlung während des Jahres 6500 vor Christus zu reisen. Lange Zeit sitzen wir schweigend - den Bergkristall vor der Stirn - in einem kleinen, dunklen urtümlichen Rundhaus, das Archäologen unweit der prähistorischen Ausgrabungsstätte den Originalbauten der Steinzeitmenschen nachempfunden haben. Bilder steigen in uns auf - doch zeigen sie wirklich das Leben vor über 8000 Jahren?

Auf medialer „Zeitreise"

Esoterisch Reisen„Da waren kleine, gedrungene, sehr kräftige Menschen - geradezu ein Menschengewimmel. Sie sind zu einem größeren Platz gehastet und waren sehr in Aufregung. Den Grund dafür konnte ich jedoch nicht erkennen." Etwas benommen, nachdenklich und innerlich tief bewegt erzählt Christel Höcker (62), eine der Mitreisenden, von ihrer „Zeitreise". Als Reiseleiter Jörg Schreiber sie nach ungewöhnlichen Merkmalen dieser Menschen fragt, fällt ihr noch ein Detail ein: „Seltsam war ihre Haarfarbe, sie war nicht schwarz wie bei heutigen Bewohnern der Mittelmeerländer, sondern blond", wundert sie sich. Für Jörg Schreiber ist dies der Beweis, daß Christel Höcker tatsächlich eine Szene aus der jahrtausendealten Vergangenheit der Steinzeitsiedlung erlebt hat. Denn: „Mehrere medial begabte Menschen und einige Teilnehmer früherer Reisen haben ebenfalls genau diese kleinwüchsigen, gedrungenen Steinzeitmenschen gesehen, unter denen es auch Blonde gab", erklärt Schreiber und meint: „Ein bloßer Zufall kann das wohl nicht mehr sein."
Nicht alle aus unserer fünfköpfigen Reisegruppe sahen auf dieser „Zeitreise" derart deutliche Bilder wie Christel Höcker. Jeder aber hatte bereits „sein" besonderes Erlebnis und „seine" tiefe innere Erfahrung während einer der verschiedenen Gedankenreisen und sensitiven Wahrnehmungsübungen, die wir auf unserer Reise kennengelernt haben. Da war zum Beispiel am ersten Ausflugstag das Erspüren von in Steinen gespeicherten Schwingungen in Kourion, einer der malerischsten archäologischen Stätten Zyperns. Schon Griechen und Römer haben von diesem Berg aus den Blick aufs Mittelmeer genossen. Allein durch sensitives Hineinspüren in die Mauerreste, Säulen und Steine konnten wir hier herausfinden, welche der antiken Grundmauern zu einem Schlafzimmer, zu Festräumen oder zu religiös genutzten Räumen und Plätzen gehört hatten. Dies zumindest ergaben unsere erstaunlich übereinstimmenden Empfindungen und Wahrnehmungen beim Befühlen der antiken Gebäudereste. So wurden wir zum Beispiel in dem einen Raum müde und unsere Beine schwer wie Blei, in dem anderen dagegen fühlten wir uns immer beschwingter, je länger wir darin verweilten.
Am zweiten und dritten Reisetag standen unter anderem eine „Baumreise" und Übungen zum Erspüren von Energien, wie sie in unterschiedlicher Weise von Heiligenbildern und -gräbern ausgehen, auf dem Programm. Eines unserer Übungsobjekte war die Lazarus-Kirche in Larnaka, wo sich das Grab des heiligen Lazarus befindet. Wie die Legenden berichten, soll er nach seiner Erweckung von den Toten durch Christus auf die Insel Zypern gekommen sein. Sein leerer Marmorsarkophag steht heute in der Krypta der nach ihm benannten Kirche. Halb gebückt steigen wir in das niedrige Gewölbe unter dem Altar hinab. Mit Pendel, Wünschelrute und Handspürsinn erforschen wir - von einigen „Normal"-Touristen neugierig beäugt - den Lazarus-Sarkophag. An einer Stelle im Sarginneren, auf der den Maßen nach vor langer Zeit Brust und Herz des Heiligen gelegen haben müssen, stellen wir eine kräftige Energieströmung fest. „Kann es wirklich sein, daß sich die Ausstrahlung des Heiligen so lange im Marmorgestein gespeichert hat, oder steht der Sarkophag vielmehr auf einem besonderen energetischen Kreuzungspunkt von Erdstrahlen oder Wasseradern?" fragen wir uns.

Ruinen von Kourion Königsgräber von Paphos
Links oben: die Ruinen von Kourion; ob.: auf riesigem Areal die „Königsgräber" von Paphos. Links unt.: Dem Lazarus-Sarg entströmt starke Energie. Rechts: Baumreise; ganz rechts: mentale „Zeitreise" mit einem Bergkristall als verstärkende Hilfe. Unten: Steinzeitmodell eines Heiligtums Lazarus-Sarg
Steinzeitmodell

Ein zweiter, ebenfalls touristisch sehr bekannter Übungsort liegt im Troodos-Gebirge - das Kloster Trooditissa, dessen Marien-Ikone und vor allem der sagenumwobene Mariengürtel Gegenstand intensiver gläubiger Verehrung sind. Der Gürtel ist ein Fruchtbarkeitssymbol und soll, wenn er umgelegt wird, unfruchtbaren Frauen zu Kindersegen verhelfen. Leider ist er heute nicht mehr für jeden zugänglich, so daß wir seine energetische Wirkung nicht erleben konnten. Erstaunlich genug aber waren die verschiedenartigen Empfindungen, die das Berühren der berühmten Marien-lkone hervorrief. Je nachdem, ob wir die Strahlenkrone, das Jesuskind oder die in die Ikone integrierte Reliquie berührten, stellte sich einmal ein Gefühl von Stärke und Macht ein, dann wieder eine große Harmonie und ein liebevolles „In-sich-Ruhen".
Der nahe dem Kloster gelegene „black forest" von Zypern - ein lichter Wald, der sich über die Bergspitzen des Troodos-Gebirges zieht und in dem zahlreiche große Schwarzkiefern wachsen - bot uns Gelegenheit für eine mediale „Baumreise". Dazu suchte sich jeder den Baum aus, der ihn am meisten „ansprach". Ich gelange auf diese Weise zu drei schlanken Bäumen, die wie drei Zacken einer Krone an der Biegung eines kleinen Baches wachsen. Zunächst sollen wir durch Betrachten und Befühlen des Stammes langsam Kontakt mit dem Baum aufnehmen und uns dann geistig in sein Inneres begeben. „Auf diese Weise erspürt ihr das Strömen seiner Säfte in Blättern und Wurzeln", versprach uns unser esoterischer Reiseleiter. Ich war skeptisch, ob ich tatsächlich eine „Tür" in das Bauminnere finden würde, wie sie uns Jörg Schreiber beschrieben hatte. Erstaunt bemerke ich jedoch schon bald, daß es sie tatsächlich gibt. Obwohl ich häufig in der Natur bin, erlebe ich diese nun am Beispiel der drei Bäume auf eine völlig neue, intensive Weise: Ich fühle, wie sich die Blätter der Sonne entgegenstrecken, ja, wie sich der gesamte Stamm und alle seine Äste und Zweige recken und die hellen Strahlen trinken. „War es bloße Einbildung, oder habe ich tatsächlich mit dem Baum gefühlt?" frage ich mich hinterher. Auf jeden Fall wirkte die Reise sehr beruhigend und harmonisierend auf mich, und noch viele Stunden hielt ein Gefühl tiefer Verbundenheit mit der gesamten Natur an.
Als wir später unsere Erlebnisse austauschen und ich von einem seltsamen knollenartigen Gesicht erzähle, das ich während meiner „Reise" durch die Wurzelwerke der drei Bäume „gesehen" hatte, überrascht mich die Antwort unseres medial begabten Reiseleiters, der auch Seminare zu Themen wie Magie, Orakel und Jenseitskontakte hält: „Was du gesehen hast, war eine Wesenheit des Waldes, die dort wohnt", erklärt mir Jörg Schreiber, der ihr selbst schon bei einer früheren Baumreise dort begegnet war.
„Diese Übungen zur bewußten Aufnahme von Schwingungen sind keine bloße esoterische Spielerei", betont Schreiber. In ähnlicher Weise könne man zum Beispiel den Charakter anderer Menschen erspüren, wodurch „der verständnisvolle Umgang miteinander erleichtert wird", sagt er. Auch die Zeitreise per Gedankenkraft sei im Alltag praktisch nutzbar - zum Beispiel könne der Ursprung chronischer Krankheiten erforscht werden, indem man geistig zu dem Zeitpunkt ihres ersten Auftretens und damit zu den vermutlichen energetischen Ursachen zurückgehe. Dadurch erhalte man wichtige Hinweise für eine ganzheitliche Heilung.

Kraftorte für die Sensitivität

Auch einzelne Bestandteile von Meditationstechniken lernen wir für den Alltag zu nutzen. So kann ein Schutzkreis aus Licht oder einer magischen Sprachformel nicht nur dazu dienen, ungestört zu meditieren, sondern auch um am Arbeitsplatz die eigene Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit entscheidend zu verbessern. Im Laufe der Reise macht uns Jörg Schreiber so mit verschiedenen sensitiven Techniken und Meditationsformen bekannt. „Natürlich ersetzt diese Einführung in esoterische Techniken kein mehrtägiges Seminar zu den einzelnen Themen", räumt Schreiber ein. „Man bekommt aber einen ersten Überblick, und jeder kann danach leichter diejenige Technik wählen, mit der er auch später allein oder in Seminaren weitere Erfahrungen machen möchte", erklärt er sein ungewöhnliches Konzept einer „äußeren und inneren" Bildungsreise.

Glastonbury
Esoterische Rundreisen werden schon durch viele Länder angeboten. Oben: Glastonbury, das legendäre Avalon, ist eine Station der Rundreise „auf den Spuren König Arthurs". Unten: Geomantie und Wandern auf dem Sinai Sinai

So seien auch die Orte, an denen wir eine bestimmte Meditation kennenlernen oder eine besondere sensitive Technik erproben, keineswegs zufällig gewählt. „Die unterschiedlichen energetischen Schwingungen der jeweiligen Orte können ganz bestimmte sensitive Erfahrungen unterstützen", erklärt Schreiber. Für eine „Meditation der Liebe", bei der man sich auf sein Herzchakra konzentriert und bewußt „Liebe verströmt", wählte er zum Beispiel die in der Nähe von Larnaka gelegene Kirche „Angeloktisti". Von ihr heißt es im Volksglauben, sie sei von Engeln erbaut worden, und Maria habe diesen Ort mit dem Jesuskind besucht. Ihr Innenraum fällt durch eine ganz außergewöhnliche energetische „Atmosphäre" auf, die wir als weit stärker und intensiver empfinden als die in der Lazarus-Kirche. Als ich mich - auf bestimmten Stellen in der Kirche stehend - auf diese Energie konzentriere, wird mir immer heißer. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn, und ein kräftiges Pulsieren durchläuft meinen Körper vom Scheitel bis zu den Fußsohlen. So wundert es mich nicht mehr, daß sich auch bei unserer gemeinsamen „Meditation der Liebe" schnell eine für alle Reiseteilnehmer spürbare starke Energie im gesamten Kirchenraum aufbaut.
Eine besondere sensitive Technik lernen wir auch an dem natürlichen Kraftplatz Petra tou Romiou kennen - wildromantische Küstenfelsen, an denen der Legende nach die griechische Liebesgöttin Aphrodite aus dem Schaum geboren wurde. Jörg Schreiber nutzt die spezielle energetische Qualität des Ortes für Energieübungen wie das Erden - ein Verbinden mit den Kräften der Erde - und das bewußte Ausdehnen der eigenen Aura. Hilfreich bei diesem Training der Sensitivität ist, daß Jörg Schreiber aufgrund seiner medialen Fähigkeiten die richtige Durchführung der Übungen bei jedem einzelnen kontrollieren und dadurch auch Ratschläge für eine Verbesserung geben kann.

Reisen als Weg ins eigene Ich

Mit all diesen Übungen hofft Jörg Schreiber letztlich, die Reiseteilnehmer „auf den Geschmack" an einem stärker esoterisch ausgerichteten Leben zu bringen. „Ich wünsche mir, daß die eigentliche Reise, nämlich der Weg nach innen, für die Teilnehmer nach der einwöchigen Rundreise noch nicht zu Ende ist." Denn eines soll diese neue Form der Bildungsreise nach den Plänen von Jörg Schreiber und Veranstalter Robert Scheurich - Geschäfsführer von „Zypern Direkt Reisen" - auf keinen Fall sein: eine weitere der üblichen „Bildungsreisen", bei denen die Teilnehmer im Eiltempo die touristischen Highlights „abhaken". Nur selten bleibe während solcher Rundreisen genügend Zeit, sich länger als die übrige Reisegruppe etwas anzusehen, um einen individuellen Zugang zu der jeweiligen „Sehens"-Würdigkeit zu finden. Wie kaum eine andere Art organisierter Reisen sind Rundreisen dadurch vielfach zu einer „nur wenig aktiveren Form von TV-Bildschirmzapping" verkommen, meint Schreiber.
Auch die anderen Veranstalter esoterischer Rundreisen haben sich hingegen ein höheres Ziel gesetzt: „An den Quellen fremder Kulturen durch Meditationsübungen die Quellen des eigenen Inneren erschließen", so formuliert zum Beispiel der Veranstalter „Insight-Seminar- und Erlebnisreisen" sein Konzept für neuartigen Urlaub.

Stonehenge Links: Berühmte Kraftplätze wie Stonehenge sind ein fester Bestandteil der neuen spirituellen Bildungsreisen. Links unten und unt.: Oft können die Reisenden auch fremde Kulturen und Spiritualität kennenlernen, hier mit „Talking Bridge"-Reisen bei Indianern
Reisen bei Indianern

Meist sind es kleinere Veranstalter, die esoterische Rundreisen im Programm haben, und in der Regel bieten sie nur ein oder zwei Termine pro Jahr für eine solche Reise an. Kurzfristig planende Reiselustige scheitern daher allzu oft an fehlenden Angeboten zum gewünschten Zeitpunkt. Während „Insight-Seminar- und Erlebnisreisen" und „Maya-Travels" die wenigen Reisetermine durch eine erstaunliche Vielzahl unterschiedlicher Rundreisen im Angebot ausgleichen, ging „Zypern Direkt Reisen" einen anderen Weg: Nicht nur ein- oder zweimal pro Jahr nahm der Veranstalter die „Magische Zypern-Rundreise" in sein Programm auf, sondern gleich 32mal. Als erster Veranstalter esoterischer Rundreisen bietet er damit ein „Jahresprogramm", das mit dem konventioneller Anbieter vergleichbar ist. „1996 könnten es - je nach Nachfrage dieses Jahr - vielleicht ein paar Zypernreisen weniger sein, dafür kommen jedoch magische Rundreisen auf dem griechischen Festland neu hinzu", informiert Geschäftsführer Robert Scheurich.

Von Nepal über Ägypten bis Peru

Durch viele Länder auf fast allen Kontinenten bieten die verschiedenen Veranstalter mittlerweile esoterische Rundreisen an. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich dabei Asien- und Amerikareisen - so zum Beispiel ein Besuch nordamerikanischer Natur-Highlights und der Reservate verschiedener Indianerstämme, der durch das Kennenlernen indianischer Kultur und Spiritualität ergänzt wird (z.B. bei „Talking Bridge-Reisen"), oder eine Rundreise durch Nepal und Nordindien „auf den Spuren Buddhas", bei der die Begegnung mit berühmten Stätten des Buddhismus und eine Einführung in diese traditionelle spirituelle Praxis verbunden werden (z.B. bei „Insight-Reisen").
Wie nachhaltig eine solche neue Form der Rund- und Bildungsreise tatsächlich tiefere seelische Prozesse beim Teilnehmer auslösen kann, hängt jedoch nicht nur von der Planung, sondern auch entscheidend von der Vermittlung durch den jeweiligen „esoterischen" Reiseleiter ab. Das hat sich mittlerweile herumgesprochen, und daher werben einige Anbieter bereits mit dem Namen mehr oder minder bekannter Persönlichkeiten aus der Esoterik-Szene als Reisebegleitung. So wählt zum Beispiel die „All-Asia Touristic" für ihre jährlich wechselnden esoterischen Rundreisen je nach Ziel spezielle Führer aus - etwa das Channelmedium Mary Noll für eine „Reise ins Heilige Land" der Bibel, den „Son of the Sun" Inti Cesar Malasguez für Peru und Mexiko oder den Komponisten Christian Vollmann, den Oberton-Chor Düsseldorf und den Musiker und Astrologen Harald Mayen für eine esoterisch-musikalische „Begegnung der Kulturen auf Hawai". Bei „Dolmen Tours" reist man mit dem bekannten Gongmusiker und Klangtherapeuten Johannes Heimrath zu den „Tempeln der Großen Göttin", den Steinzeitstätten in Irland oder Südengland. Asienspezialist „Insight-Seminar- und Erlebnisreisen" schickt unter anderem den Tibetologen und Yogalehrer Uwe Bräutigam mit auf Tour. Und auf sich selbst als kompetente Führer in die äußere und innere Welt berufen sich zum Beispiel der Yogalehrer und Heiler Sai Cholleti - er bietet Trips zu wichtigen spirituellen Stätten in seiner Heimat Südindien an - oder der ganzheitlich arbeitende Diplompsychologe Ramoda A. Austermann und Shiatsutherapeut Günter B. Mohr - sie laden zur „Rundreise" per Kanu durch die „südlichste Wildnis Schwedens" ein.
Auch Fachverbände und Vereine bürgen mit ihrem Namen für fachliche Kompetenz auf esoterischem Urlaubskurs. So veranstaltet zum Beispiel der „Arbeitskreis Geobiologie Ostwestfalen" eine jährliche Rundreise „Auf den Spuren König Arthurs" durch Südengland. Mit der Wünschelrute und in Meditationen versucht man auf dieser Fahrt, die tieferen energetischen Geheimnisse berühmter Kultstätten zu ergründen: zum Beispiel von Glastonbury, das als das alte Avalon gilt, wo sich das Grab des sagenumwobenen Gründers der Tafelrunde befinden soll, von Tintagel Castle - dem Geburtsort von König Arthur und seiner Schwester Morgain the Fay - und den sagenumwobenen Steinkreisen von Stonehenge und Avebury .

Petra tou Romiou auf ZypernTouristische Sehenswürdigkeiten wie hier die Felsen von Petra tou Romiou auf Zypern, an denen der Sage nach die Liebesgöttin Aphrodite im Schaum geboren wurde, werden durch Sensitivitäts-Übungen ganz neu erfahren

 

„Auch der beste esoterische Reiseleiter kann jedoch nur Anstöße für eine innere Entwicklung geben und einen dafür förderlichen Rahmen schaffen. Die Bereitschaft dazu muß jeder einzelne Teilnehmer selbst mitbringen", betont Zypern-Reiseleiter Jörg Schreiber. Die Gruppe, der ich mich angeschlossen hatte, stellte ihn dabei vor keine leichte Aufgabe: allzu unterschiedlich waren die persönlichen Voraussetzungen für sensitive Wahrnehmungsübungen an den verschiedenen touristischen Sehenswürdigkeiten. Sie reichten von der esoterischen Einsteigerin Ilse Krech (55, Lehrerin), dem Hobby-Rutengänger und -Astrologen Gerhard Christ (62, im Vorruhestand) und seiner Frau Maria (55, Hausfrau und Damenschneiderin) bis zu der im Umgang mit sensitiven Wahrnehmungen und feinstofflichen Energien erfahrenen Christel Höcker (62, Rentnerin und seit vielen Jahren als Fußreflexzonen- und Energietherapeutin tätig).
Ebenso unterschiedlich waren auch die Erwartungen der Mitreisenden und dementsprechend das Erleben der einzelnen Reisestationen. Dennoch erwies sich für jeden von uns diese Reise als eine besondere Erfahrung, die die Wahrnehmung bisher unentdeckter innerer „Welten" erschloß. Welten, die noch auf eine Erforschung und Aus- bzw. Herausbildung warten.

Pilgerreise oder Initiation

Die neuen esoterischen Rundreisen scheinen alle Berufs- und Altersgruppen anzusprechen. „Von 25 bis 65 Jahren reichte bei den bisherigen Zypernreisen die Altersspanne der Teilnehmer", sagt Jörg Schreiber. Einmal sei es eine bunt zusammengewürfelte Gruppe, ein anderes Mal kämen mehrere Pärchen gemeinsam oder Leute, die sich bereits gut kennen und zum Teil sogar seit längerer Zeit gemeinsam esoterische Techniken praktizieren. Muß man jedoch für ein solches „esoterisches Gruppenerlebnis" unbedingt in die Ferne schweifen? Die zweifelhaften Segnungen des Massentourismus - von den vielfältigen ökologischen Problemen bis zur Gefährdung einheimischer kultureller Identität - wurden im letzten Jahrzehnt nur zu offensichtlich. Bei Reisenden und Veranstaltern aber scheint in diesem Punkt weitgehend Übereinstimmung zu herrschen: Der Kontrast zum Alltag durch eine völlig andere Umgebung und Kultur, das Erleben spiritueller Praxis in dem ihr zugehörigen traditionellen Umfeld und das Erlernen sensitiver Techniken an außergewöhnlichen Stätten und „Kraftorten" kann zum ausschlaggebenden Impuls werden, einmal gründlich über das gewohnte eigene Leben nachzudenken. Ein Prozeß, der wiederum zu einem bewußteren und spirituelleren Leben führen kann - so zumindest die Hoffnung von esoterischen Reisebegleitern wie Jörg Schreiber. Je nach Reisekonzept und -leitung kann eine esoterische Rundreise dann als „Aus-Bildung" geistiger Qualitäten und Fähigkeiten erlebt werden, als neue Form der Pilgerreise oder als eine Art zeitgemäßer Weg der Initiation.

Spirituelle Rundreisen im Überblick
Europa
  • Zypern Direkt Reisen, Leitenstr. 11, 82266 Inning/Ammersee, Tel.: 0 81 43/6109, Fax: 61 08. Magische Rundreise durch Zypern, 32mal im Jahr, jeweils eine Woche. Eine magische Rundreise in Griechenland ist für 1996 in Vorbereitung.
  • Arbeitskreis Geobiologie Ostwestfalen, c/o Ingeborg Lüdeling, Hochstr. 21, 59605 Rüthen, Tel.: 0 29 52/84 75, Fax: 85 75.
    „Auf König Arthurs Spuren", einmal pro Jahr Rundreise durch Südengland.
  • DolmenTours, Human touch GmbH, Pf: 1420, 82504 Wolfratshausen, Telefon: 0 17 26/1514 73, Fax: 0 81 7117 63 55.
    „ Tempel der Großen Göttin", 14tägige Rundreisen in Südengland oder Irland zu steinzeitlichen Kultund Kraftplätzen.
  • Günter B. Mohr, Attendornstr. 20, 23564 Lübeck, Tel.: 04 51/79 55 29.
    14tägige Rundreise per Kanu durch Südschweden.

Afrika

  • Meditations-Reisen, Nikolas Albrecht, Gertigstraße 3, 22303 Hamburg, Tel./Fax: 0 40/2 70 29 97. Rundreise mit der Feluke auf dem Nil sowie Wanderreisen im Sinai.
  • Planetary Rainbow People, Birkenweg 6, 71404 Korb, Tel.: 0 7151/6106 29, Fax: 60 04 57. Zehntägige Ägypten-Meditations-Rundreise.

Amerika

  • Intuitives Atmen, Konradstr. 31, 79100 Freiburg, Tel.: 07 6117 33 83, Fax: 79 60 90.
    Mehrere Rundreisen durch Rocky Mountains, Nationalparks und Indianerreservate der Sioux und Navajo. Begegnung mit indianischen Heilern und Gastlehrern.
  • Talking Bridge GmbH, Gisela Sonnleitner, Jakobusstr. 6, 82131 Stockdorf, Tel.: 0 89/8 57 66 39, Fax: 8 57 73 00 oder Heike Klingenberg, Reinhold-Meyer-Str.21, 22455 Hamburg, Tel.: 0 40/ 5 55 27 39, Fax: 0 89/8 57 73 00.
    Verschiedene Rundreisen durch das indianische Amerika zwischen Kanada und Ecuador, auf Wunsch Übernachtung in Tipis und bei indianischen Familien.
  • Meditations-Reisen, Nikolas Albrecht, Gertigstraße 3, 22303 Hamburg, Tel./Fax: 0 40/2 70 29 97. Arizona mit Wandern und Meditation.

Asien

  • Insight-Seminar- und Erlebnisreisen GmbH, Trollinger Str. 12a, 70329 Stuttgart-Uhlbach, Telefon: 0711 /32 95 35, Fax: 3 28 02 12.
    Umfangreiches Angebot an Rund- und Pilgerreisen in Indien, Bhutan, Nepal, Japan.
  • Sai R. Cholleti, Krusenberg 5, 28857 Syke-Barrien, Tel./Fax: 0 42 42/8167.
    Rundreise durch Südindien.

Weltweit

  • All-Asia touristic GmbH, Siemensstr. 23, 40670 Meerbusch, Tel.: 0 21 59113 55, Fax:1317. Rundreisen in verschiedenen Ländern im jährlichen Wechsel, 1995 in Israel und Philippinen.
  • Ancient Astronaut Society, AAS, CH-4532 Feldbrunn.
    Wechselnde Rundreisen zum Thema Ufologie, z.B. 1995 nach China (Kontakt: Reisebüro Sparkasse, AAS-Studienreise, Marktler Str. 45A, 84489 Burghausen) und Indien (Kontakt: Hapag-Lloyd Reisebüro GmbH, R. Koglin, Löbestr. 1, 53173 Bonn/Bad Godesberg)
  • Maya-Travels, Joachim Caspary, Siegfriedstr. 6, 80803 München, Tel.: 0 8913 80 15 70, Fax: 33 65 29. Rundreisen in mehreren Ländern, zum Beispiel Mongolei, Vietnam, Bhutan, Nepal, Tibet, Indien, Bali.
  • Seminare & Reisen, Ludwig Schoen, Schellenbergstr. 10, 79737 Herrischried, Tel.: 0 77 641 6161, Fax: 0 77 64/6121.
    Rundreise durch Nordindien, Mexiko und Ägypten.
  • Studien Kontakt Reisen - SKR, Kürfürstenallee 5, 53177 Bonn, Tel.: 02 28/35 7013, Fax: 36 14 24. Rundreisen in diversen Ländern, zum Beispiel Ecuador, Bali, Burma, zu denen z.T. noch separate esoterische Begleitseminare gebucht werden können.

Bildquellen: ©Ulrich Arndt, ©Verlag Hermann Bauer


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